Der native Trester oder mit anderen Worten der von den gepressten Oliven verbliebene trockene Reststoff enthält auch minimale Ölmengen. Um dieses Öl zu extrahieren, wird der Trester zu den sogenannten ‚Sansifici‘, den Tresterverarbeitern, gebracht, wo er einem ersten Trocknungsprozess unterzogen wird.
Zunächst fährt man damit fort, den getrockneten Trester mit Hexan, einem Lösungsmittel, zu mischen. Es trägt dazu bei, das gesamte Öl lösen zu lassen und danach den festen vom flüssigen Teil zu trennen. Man spricht hier von Hexanediol.
Das Hexanediol wird schließlich destilliert, um das Lösungsmittel zu entfernen und rohes Tresteröl zu erhalten. Es zeichnet sich durch einen hohen natürlichen Säuregehalt aus, ist eine unangenehme Seife und enthält alle oxidierten Substanzen, die sich während der Lagerung des Tresters gebildet hatten. Um genießbar zu werden, ist ein Raffinationsprozess erforderlich, nach dem man das raffinierte Oliventresteröl erhält.
QUALITÄT UND REINHEIT DER VERSCHIEDENEN ÖLE
Mit der EWG-Vorschrift 2568 von 1991 hat die Europäische Gemeinschaft die Qualitäts- und Reinheitseigenschaften festgelegt, der jedes Olivenöl oder Oliventresteröl entsprechen muss. Sie hat die gültigen Analysemethoden für alle Länder und die Grenzwerte der eingesetzten Parameter festgelegt, um das Olivenöl und seine Warenkategorien zu bestimmen.
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Änderungen angebracht. Zu diesen gehört die Norm 61/2011, die zum ersten Mal die Anwendung einer sensorischen Methode für die Bewertung der Öle einführt, den sogenannten Paneltest.